Christoph Schwarz Nr. 24: Der magische Domstein
Der Domstein in Trier liegt seit vielen Jahrhunderten an seinem Platz. Er
ist ein Relikt des Neubaus, ein Überbleibsel, um das sich eine Sage
rankt. Kinder spielen auf ihm, Touristen schießen Bilder. Doch eines
Morgens macht Vikar Benninger eine grausige Entdeckung: Eine Leiche liegt
zerquetscht unter dem tonnenschweren Stein. Aber wie ist das möglich?
Niemand kann den schweren Domstein einfach so bewegen. Benninger informiert
Pater Ägidius und dieser wiederum wendet sich an einen Spezialisten
für Übernatürliches - an mich. Carmen und ich fahren nach
Trier, um das Rätsel zu lösen. Treibt ein Geist sein Unwesen? Oder
der Dämon? Den Täter auszumachen ist nur die halbe Miete, und
plötzlich müssen wir um unser Leben fürchten ...
von G. Arentzen, erschienen im Mai 2007, Titelbild: Uwe Köhl
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Chris und Carmen werden von Pater Ägidius um Hilfe gebeten. In Trier
wurde eine Leiche gefunden. Das eigenartige daran ist, das der Tote unter
dem Domstein lag. Der Domstein ist ein großer Stein, der neben der
Kirche liegt und unmöglich bewegt werden konnte. Kurz nachdem sie vor
Ort sind, werden sie Zeuge, wie ein Mann auf offener Straße Opfer magischer
Kräfte wird. Nur mit Mühe können sie ihn retten. Die beiden
Opfer waren Juden und deshalb wird vermutet, das der Täter ein Rassist
ist. Durch eine Kameraaufnahme kommen Chris und Carmen zu einem gewissen
Gubrov, ein stadtbekannter Nazi. Schnell stellt sich heraus, das Gubrov
Telekinese beherrscht und so Gegenstände dank der Kraft seiner Gedanken
bewegen kann. Doch leider kann ihm das niemand nachweisen, so das der Nazi
ungehindert weitermorden kann. Mit Hilfe von Belinda kann Chris Gubrov allerdings
aus der Reserve locken und hat dank Awn eine Lösung gefunden, die Gubrov
unschädlich macht, ohne ihn jedoch töten zu müssen. Doch als
sich auch das SSSK einschaltet, überschlagen sich die Ereignisse...
Meinung:
Mit diesem Roman greift Gunter Arentzen ein heikles, aber doch wichtiges
Thema auf. Rassismus, Judenhass und Gewalt durch extreme Nazis. In extremen
Begebenheiten führt uns der Autor deutlich vor Augen, wie schlimm und
zerstörend der Fanatismus vieler Nazis sein kann. Ich finds gut, das
solch ein Thema mal in diesem Genre deutlich verarbeitet wird. Mit Gubrov
kommt schon ein extremeres Exemplar dieser Gattung zum Vorschein. Der immer
während Parolen rufende Telekinet tötet ohne Skrupel und seine
Gabe macht ihn natürlich noch viel viel gefährlicher. Für
Chris, der nun endlich nach einigen Monaten Pause wieder anwesend ist, gibt
es kaum noch eine Möglichkeit Gubrov auszuschalten, als ihn zu töten.
Und genau davor sträubt er sich. Er steckt in der gleichen Zwickmühle
wie damals mit Uwe Pace, den er und Conny erschießen mussten. Doch
zum Glück bringt Awn Chris auf eine Idee, wie sie Gubrov doch noch
ausschalten können und sie bringt ihn in den Kerker der tausend
Schreie, eine Art Gefängnis in ihrer Welt, in der magische Wesen
einsitzen. Während dieser Zeit haben sie keine magischen Kräfte
und vegetieren so lange vor sich hin, bis derjenige, der sie dort hinbrachte
sie erlöst. Es bleibt abzuwarten, wie lange Chris Gubrov in diesem Kerker
schmoren lässt. Monate? Jahre? Oder gar für die Ewigkeit? Ich vermute
aber mal, das dies nicht das letzte war, das der Leser von Gubrov gehört
hat. Der Titelgebende "magische" Domstein hat übrigens nicht viel mit
dem Roman zu tun. Da wird nur die erste Leiche gefunden und ist dafür
da, um Chris auf den Plan zu rufen. Ich für meinen Teil freue mich jetzt
jedenfalls schon auf den Jubiband nächsten Monat und vergebe hier gute
3 Kreuze.
Besonderheiten:
Chris präsentiert eine weitere Kraft seines Keltenkreuzes. Mit dem Spruch
Solus na greine kann er das Licht der Sonne durch das Kreuz nutzen
um andere zu blenden.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Kirche und der Domstein sind zwar genauso gezeichnet worden, wie sie
in echt aussehen, aber für meinen Teil ist das Cover doch zu
uninteressant.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Kaum hat Christoph Schwarz seinen Aufenthalt bei Carey (s.
Band 20 Keltenspuk im Taunus')
beendet, wartet ein neuer Auftrag von Pater Ägidius auf den Detektiv.
Zusammen mit Carmen, die inzwischen ihre Kräfte mit Carla auf Burg Rauenfels
auslotet, fährt er nach Trier, wo ein Mann vom Domstein erschlagen wurde.
Eine Tatsache, die eigentlich unmöglich ist, da dieser Stein mehrere
Tonnen wiegt und scheinbar nicht bewegt wurde. Das Opfer war Jude und nach
einer anonymen Nachricht und einem weiteren Anschlag auf einen Juden, steht
für Chris und Carmen fest, dass hinter der unsichtbaren Bedrohung ein
rassistischer Hintergrund steckt. Schnell kommen die beiden auch auf die
Spur des Täters: der Neo-Nazi Werner Gubrov, der über telekinetische
Fähigkeiten verfügt und so seine Verbrechen verübt. Mit seinen
enormen Selbstheilungskräften und Belindas Hilfe, mittels der er dem
Mörder ebenfalls telekinetische Fähigkeiten vorgaukelt, kann Christoph
Gubrov zu einem Duell provozieren. Doch bevor es dazu kommt, tritt ein
alter' Feind auf den Plan: die SSSK, die nach der Schlappe in Eggenstedt
(s. Band 16 Der Werwolfstein
von Eggenstedt') nun Gubrov in ihre Gewalt bringen will, um von seinen
Kräften zu profitieren. Chris kann die Situation für sich entscheiden,
in dem er eine neue Kraft seines Amuletts nutzt: er kann für kurze Zeit
das Licht der Sonne erstrahlen lassen und seine Feinde damit blenden. Mit
Awns Hilfe wird Gubrov in den Kerker der tausend Schreie' gebracht,
einen Ort wo er isoliert und seiner Fähigkeiten beraubt existieren muss,
bis er von Chris begnadigt wird.
Meinung:
Wie schon auf der Leserseite angekündigt, bezieht G. Arentzen in diesem
Roman eine Position gegen Rassismus und Antisemitismus und hat das Ganze
in einer sehr spannende Romanhandlung verpackt. Dabei spielt die Suche nach
dem Mörder kaum eine Rolle, denn der ist schnell gefunden. Es stellt
sich vielmehr die Frage, wie er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen
werden kann, wenn keine rechtsstaatlichen Mittel mehr zur Verfügung
stehen. Bei Christoph Schwarz' ist es nun der Kerker der tausend Schreie,
der die magisch begabten Täter bannt, ohne sie töten zu müssen.
Chris hofft, dass Gubrov in absehbarer Zeit durch den Kerker geläutert
wird. Das wird man sehen müssen. Doch dieser Roman wartet auch noch
mit weiteren wichtigen Geschehnissen auf: Carla befindet sich zurzeit auf
Burg Rauenfels und will in Landau ein Geschäft für okkulte
Gegenstände und Praktiken eröffnen. Chris offenbart einen Teil
seiner neuen Fähigkeiten. Und von einem Mitarbeiter des Verfassungsschutzes
erfährt Chris, dass Florence O'Brien anscheinend die Seiten gewechselt
hat und nun für SSSK arbeitet. Der Titel gebende Domstein spielt eigentlich
gar keine Rolle.
Besonderheiten:
Erste Erwähnung des "Kerkers der tausend Schreie".
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Durch die Farbgebung wirkt die Umgebung des Doms recht unheimlich. Zum Titel
passt es sehr gut, auch wenn Titel und Titelbild wenig mit der wahren Geschichte
zu tun haben.
Coverbewertung: